Frühes Fremdsprachenlernen: Der Verbund von Kindertagesstätten, Grundschule und Sekundarstufe I
Ohne Frage, in Zukunft muß der Fremdsprachenunterricht früher beginnen.
Nur, wie ist dies am sinnvollsten zu organisieren, damit die
Sprachkenntnisse der Schüler auch den tatsächlichen Anforderungen
entsprechen und die Kosten in einem vertretbaren Rahmen, d.h. möglichst
niedrig bleiben? Aufmerksam machen möchte ich auf den Verbund von
Kindertagesstätte, Grundschule und bilingualem Unterricht im
Sekundarbereich I in Verbindung mit der Immersionsmethode. Die
wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen, daß es sich derzeit um den
ertragreichsten Ansatz handelt, bei dem obendrein im Gegensatz zu vielen
anderen Modellen im Kindergarten und in der Grundschule keine
zusätzlichen Kosten anfallen.
Zur Diskussion gestellt wird folgendes: Die erste zusätzliche Sprache
wird in bilingualen Kitas im Alter von 3 Jahren eingeführt und
kontinuierlich durch Immersionsunterricht bis zum Ende der Primarstufe
weiter gefördert. Die zweite zusätzliche Sprache wird bei Beginn der
Sekundarstufe I nach dem Muster des derzeitigen bilingualen Unterrichts
eingeführt. Im Sekundarbereich I wird die 1. Fremdsprache vor allem
durch Immersionsunterricht in 2-3 Fächern weiter gefördert. Von den für
sie im Lehrplan vorgesehenen Stunden werden nur 1-2 für die eigentliche
Spracharbeit, vor allem für die Belange der Schriftlichkeit benötigt.
Die restlichen Stunden stehen für die intensive Förderung der zweiten
zusätzlichen Sprache zur Verfügung.
Im folgenden skizziere ich die Zielsetzung, der die Erziehungssysteme
nicht nur in Europa aus wirtschaftlichen, politischen und kulturellen
Gründen zukünftig gerecht werden müssen; erläutere die Faktoren, die
über Erfolg und Mißerfolg von Fremdsprachenlernen entscheiden;
beschreibe die Grundzüge der Immersionsmethode; erkläre die
Funktionsweise von bilingualen Kitas; und verweise auf die jüngsten
wissenschaftlichen Ergebnisse aus Deutschland.
Vortrag gehalten auf dem Sprachenkongress "Sprachen öffnen Türen" in Norderstedt,
10.-11. 2. 2001